Altenpflegerin und Altenpfleger – Beruf oder Berufung?

Kaum eine Tätigkeit wie der Altenpflegeberuf wird so unterschätzt oder falsch bewertet. Das verwundert, da es den anspruchvollen Lehrberuf der Altenpflegerin mit einer dreijährigen Ausbildung schon seit einigen Jahren gibt. Die Schwerpunkte zeigen, wie anspruchsvoll und vielseitig das Berufsbild der Altenpfleger tatsächlich ist.

Altenpflegerin

Mehr als bloße Körperpflege

Kommt die Sprache auf verschiedenen Berufe in der Altenpflege, ergeben sich dabei recht schnell zwiespältige Meinungen und Ansichten. Altenpflegerin und Altenpfleger bekommen doch recht oft zu hören: „Alte Menschen windeln und waschen, das ist nichts für mich.“ Die Körperpflege von Senioren macht zwar einen wichtigen, aber eben nur einen Teil dieses Berufsbildes aus. Altenpflege umfasst noch viel mehr. In der Ausbildung zum Altenpfleger bzw. zur Altenpflegerin lernen die angehenden Pflegefachkräfte die selbständige und eigenverantwortliche Pflege älterer Menschen und wichtige Maßnahmen der Rehabilitation von Senioren. Darüber hinaus lernen die Pflegekräfte alles rund um Beratung, Begleitung und Betreuung älterer Menschen.

Umfangreiche Ausbildung der Pflegekräfte

Ausgebildete Pflegekräfte sind demnach unter anderem für die Behandlung kranker alter Menschen sowie der Ausführung ärztlicher Verordnungen ausgebildet, aber auch für die Erhaltung individueller Fähigkeiten, zur Gesundheitsvorsorge einschließlich Ernährungsberatung, Unterstützung einer eigenständigen Lebensführung oder die Betreuung und Beratung alter Menschen in persönlichen und sozialen Angelegenheiten. Bei älteren Menschen müssen die medizinische Versorgung und Pflege auf die emotionalen, sozialen und medizinischen Bedürfnisse abgestimmt sein.

Arbeitsbedingungen in der Altenpflege

Die Arbeitsbedingungen stellen im Altenpflegeberuf häufig eine Herausforderung dar. Die Pflegekräfte, die sich für den Beruf der Altenpflegerin entscheiden, wollen dabei vor allem alten Menschen helfen und sie unterstützen, einen würdevollen und eigenverantwortlichen Lebensabend zu verbringen. Im Arbeitsalltag kommt es jedoch häufig zu einer übertriebenen Bürokratie, Personalmangel und Überbelastung, was dazu führt, dass die menschliche Zuwendung zu kurz kommt und viele Pflegekräfte enttäuscht ihren Beruf aufgeben. Die Politik will die Ausbildung zum Altenpflegeberuf generalisieren, was Experten aus inhaltlichen und praktischen Gründen kritisieren. Ein einheitlicher Pflegeberuf sei daher nicht zielführend, mit Blick auf die alltäglichen Herausforderungen und dem vielfältigen Berufsalltag in der Altenpflege.

Der Beruf Altenpfleger ist zukunftssicher

Berufe in der Altenpflege sind umso wichtiger, da es immer mehr Menschen gibt, die immer älter werden und damit im Alter auf Hilfe angewiesen sind. Entsprechend groß ist der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Altenpflege. Der Altenpflege Beruf ist daher zukunftssicher, aber auch körperlich und psychisch anspruchsvoll. Die Pflegekräfte sind etwa in Wohn- oder Pflegeheimen, Kliniken oder ambulanten Pflegediensten tätig und unterstützen alte Menschen bei alltäglichen Tätigkeiten wie Ernährung und Körperpflege, übernehmen therapeutische und medizinische Aufgaben und unterstützen bei Freizeitaktivitäten. Zudem planen und dokumentieren sie Pflegemaßnahmen und sind Ansprechpartner für Angehörige, Mediziner und Therapeuten.

Anforderungen und formale Aspekte des Altenpflegers

Daher bringt der Altenpflegeberuf einige Anforderungen mit sich. In erster Linie müssen Pflegekräfte körperlich und seelisch robust sein, Empathie mitbringen und über soziale Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen verfügen. Zudem sollten Pflegekräfte wirtschaftliche Aspekte wie Abrechnungen von Pflegeleistungen beherrschen. Kontaktfreude und Kommunikationsvermögen sind im Altenpflegeberuf ebenfalls wichtig. Die Ausbildung zur Altenpflegerin ist bundesweit einheitlich und wird im theoretischen Bereich an Berufsfachschulen für Altenpflege vermittelt. Der praktische Teil der Ausbildung findet in Einrichtungen wie Pflegeheimen, Seniorenheimen, bei Pflegediensten oder in Krankhäusern statt. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Dazu ist die Mittlere Reife oder der Hochschulabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich.

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